Mallorca, Venedig & Cinque Terre: Wo fallen Extra-Urlaubskosten an?

Mit Touristensteuern, Bußgeldern und Benimmregeln versuchen Urlaubsorte, den Ansturm in der Ferienzeit zu begrenzen. MEINRECHT zeigt auf, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Das Wichtigste in Kürze:
Barcelona plant, die Touristensteuer zu erhöhen.
Ob Mallorca die Steuer noch 2025 erhöht, ist unklar.
Tagestourist:innen in Venedig zahlen bis zu zehn Euro.
Massentourismus regulieren
Immer mehr Urlaubsorte in Europa setzen auf Touristensteuern, Eintrittsgebühren und strengere Regeln, um den Massentourismus zu regulieren. Ob in Barcelona, auf Mallorca, in Venedig oder den Cinque Terre – Urlauber:innen sollten sich auf zusätzliche Kosten und neue Vorschriften einstellen.
In Mallorcas Hauptstadt soll die neue „ordenanza cívica“ (zu Deutsch: „Bürgerverordnung“) Für mehr Sicherheit und Sauberkeit sorgen. Urinieren, öffentlicher Alkoholkonsum soll dann einiges kosten.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Änderungen:
Barcelona: bis zu 15 Euro zusätzlich pro Nacht
Die spanische Urlaubsregion Katalonien plant, die Touristensteuer zu erhöhen. In der Regionalhauptstadt Barcelona zahlen Tourist:innen bereits seit Jahren eine Abgabe. In Zukunft darf die Metropole den Zuschlag von vier auf acht Euro verdoppeln.
Das bedeutet: Eine Nacht kann bis zu 15 Euro zusätzlich kosten. Die Regionalregierung will mindestens 25 Prozent der Einnahmen investieren, um den Wohnungsmangel zu bekämpfen, der durch den Massentourismus entstanden ist. Die Abgabe gilt übrigens nicht generell: Die Stadtverwaltungen in Spanien entscheiden selbst, ob sie diese erheben wollen.
Mallorca: Regierung will Tourismussteuer erhöhen
Die Regierung der Balearen hat ebenfalls eine erhöhte Touristensteuer vorgestellt. Ob diese noch im Jahr 2025 in Kraft tritt, ist aber unklar. Die Pläne sehen vor, dass die Übernachtungsgebühr in den Monaten Januar und Februar abgeschafft wird.
In der Hochsaison (Juni, Juli und August) soll sie angehoben werden: von 1 bis 4 Euro auf 2,50 bis 6 Euro pro Nacht – je nach Unterkunft. Urlauber:innen, die in diesen Monaten mit dem Kreuzfahrtschiff in Palma de Mallorca anlegen, sollen künftig statt 2 Euro sechs Euro zahlen.
Pinkeln, Saufen und Regeln für E-Scooter
Und auch für andere Bereiche soll es härtere Strafen geben: In Mallorca regelt die neue Bürgerverordnung, das Pinkeln in der Öffentlichkeit bis zu 750 Euro Strafe kosten soll. Daneben dürfen E-Scooter nur noch mit Warnweste und einer abgeschlossenen Haftpflichtversicherung gefahren werden. Für Wohnmobile gilt: Sie dürfen nicht länger als zehn Tage am selben Ort stehen. Und der Alkoholkonsum auf öffentlichen Straßen wird mit bis zu 1.500 Euro geahndet.
Gran Canaria: strengere Regeln am Strand
Um das Leben für Einheimische und Tourist:innen angenehmer zu machen und die Natur zu schützen, hat Gran Canaria strengere Regeln an Stränden eingeführt. An den Stränden der Agaete-Küste sind das Rauchen, laute Musik, Grillen an öffentlichen Plätzen und das Sammeln von Muscheln und Steinen verboten. Verstöße werden mit Geldbußen zwischen 30 und 3.000 Euro geahndet.
Venedig verdoppelt Touristensteuer
Mehr als 15 Millionen Tourist:innen kommen jedes Jahr nach Venedig. Wer die Lagunenstadt als Tagestourist:in besucht, muss seit Karfreitag bis zu zehn Euro bezahlen. Die Gebühr gilt zunächst durchgehend an allen Tagen bis zum ersten Wochenende im Mai, danach bis Ende Juli an allen Wochenenden von Freitag bis Sonntag. An Wochentagen ist der Eintritt dann wieder frei, so wie im Rest des Jahres. Wer ohne Ticket erwischt wird, muss bis zu 300 Euro Strafe zahlen.
Cinque Terre: Wanderwege sind Einbahnstraßen
Der italienische Nationalpark Cinque Terre hat ein ganzes Paket geschnürt, um dem Andrang auf den beliebten Wanderwegen Herr zu werden. Rund vier Millionen Menschen besuchten im Jahr 2023 die Cinque Terre.
Die Besucher:innen verteilten sich auf fünf kleine Dörfer mit zum Teil nur 1.300 Bewohner:innen. Die beliebten Wanderwege zwischen den Dörfern Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore werden deshalb in der Hauptsaison streckenweise zur Einbahnstraße.
Für einige der Wanderwege ist außerdem ein Ticket nötig, das 7,50 Euro kostet. Und: Wer mit ungeeigneten Schuhen unterwegs ist – beispielsweise Sandalen oder Flip-Flops – riskiert eine Geldstrafe. Bis zu 2.500 Euro können fällig werden.
Griechenland: Statt Bettensteuer Klimasteuer
Und auch in Griechenland ist der Urlaub teurer geworden. Hintergrund: Die griechische Regierung hat die bisherige Bettensteuer durch eine Klimasteuer ersetzt – mit deutlich höheren Beträgen.
Wegen der Klimasteuer, die bereits seit vergangenem Jahr gilt, müssen Urlauber:innen in der Hauptsaison von März bis Oktober mit mehr Kosten rechnen. Die Abgabe gilt pro Tag und pro Zimmer.
Für Hotels mit ein bis zwei Sternen sind es in der Hauptsaison 1,50 Euro.
Für drei Sterne beträgt die Klimasteuer drei Euro.
Für vier Sterne sind es dann schon sieben Euro am Tag.
Fünf-Sterne-Hotels kosten zehn Euro täglich extra.
Für möblierte Zimmer und Apartments sind es 1,50 Euro ebenso bei online vermittelten Kurzzeitvermietungen.

Frauke Stamm
Als Kommunikations-Expertin mit langjähriger Erfahrung recherchiert sie spannende Rechtsfragen aus dem Alltag und beantwortet diese auf meinrecht.de.