Welthundetag: Darf der Vierbeiner mit ins Büro?

Von Lilly KeymelLesezeit: 3 min07.10.2025
Foto: ein Hund liegt in einem Körbchen, unter dem Schreibtisch.©monkeybusinessimages - iStock

Am 10. Oktober ist Welthundetag. Die treuen Begleiter sind im Leben einiger nicht mehr wegzudenken. Umso schöner wäre es, auch den Arbeitsalltag gemeinsam zu bestreiten. Aber dürfen Sie Ihren Hund mit ins Büro bringen?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hunde haben positive Auswirkungen auf das gesamte Arbeitsumfeld.

  • Es kommt auf die Genehmigung des Arbeitgebers an.

  • Sie sollten Rücksicht auf Ihre Kolleg*innen nehmen.

Positive Effekte: Hunde im Büro immer beliebter

Nicht ohne Grund gilt der Hund als „bester Freund des Menschen“, denn die Mensch-Hund-Interaktion bringt auch in der Arbeitswelt viele positive Effekte mit sich:

  • Senkung von Stress

  • Verbesserung des Arbeitsklimas

  • positive Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die Beziehungen unter Mitarbeitenden

  • Steigerung der Motivation der Mitarbeitenden

Das belegt auch eine Studie der Virgina Commowealth University: Diese zeigt, dass das Stresslevel von Beschäftigten bei Anwesenheit eines Hundes gegenüber Vergleichsgruppen ohne Hund im Verlauf des Arbeitstages signifikant sinkt.

Darf der Hund mit zur Arbeit kommen?

Trotz der positiven Effekte, besteht kein genereller Rechtsanspruch, den Hund mit ins Büro zu nehmen. Eine Ausnahme gilt für Assistenzhunde: Sind Menschen mit Behinderung auf einen Hund angewiesen, haben diese Zutritt zu allen allgemein zugänglichen Anlagen und Einrichtungen am Arbeitsplatz.

Es kommt auf die Zustimmung des Arbeitgebers an

Ihr Arbeitgeber oder Ihre Arbeitgeberin muss Ihnen vorab ausdrücklich genehmigen, Ihren Hund mit zur Arbeit zu nehmen. Grundlage hierfür ist das sogenannte „Weisungsrecht“, welches Arbeitgeber*innen laut der Gewerbeordnung (§ 106 Abs. 1) innehaben.

Die erteilte Genehmigung können Sie hierbei jederzeit auch wieder zurücknehmen.

Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Kolleg*innen

Nicht alle Menschen fühlen sich im Arbeitsalltag mit Hunden wohl. Manche haben Angst oder leiden an Allergien. Sprechen Sie also vorher ab, ob ein Büro-Hund für alle in Ordnung ist.

Je nach Räumlichkeiten könnte auch eine „hundefreie Zone“ im Büro eingerichtet werden. Falls nicht, lassen Sie Ihren Vierbeiner lieber zuhause.

Verhalten des Hundes: Nicht jeder ist geeignet

Neben der Zustimmung des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin ist entscheidend, dass sich Ihr Hund für den Büroalltag generell eignet. Er sollte:

  • ruhig und gelassen sein

  • kein aggressives Verhalten zeigen

  • stubenrein sein

  • sich gut anleinen oder in einem Körbchen halten lassen

Ein Hund, der viel bellt, unruhig ist oder andere Mitarbeitende bedrängt, eignet sich in der Regel nicht für den Büroalltag.

Praktische Tipps: Worauf Sie achten sollten

Ist die Mitnahme des Hundes mit allen abgesprochen, steht dem Büroalltag in Begleitung des Vierbeiners nichts mehr im Wege. Einige Tipps sollten Sie dennoch beachten, damit der Arbeitstag für alle eine angenehme Erfahrung wird:

  • Sauberkeit: Ihr Hund sollte gepflegt und sauber sein.

  • Eingewöhnung im Büro: kürzere Phasen können zu Beginn helfen, dass sich Ihr Hund an die neue Umgebung gewöhnt.

  • Rückzugsort: Sorgen Sie für einen Platz, an dem Ihr Hund ungestört ruhen kann.

  • Fütterung und Wasser: Ihr Hund sollte immer Trinkmöglichkeiten haben und ausreichend Futter bekommen.

  • Auslauf: Planen Sie Spaziergänge und Pausen ein.

Übrigens: Bei Ihren Spaziergängen sollten Sie künftig darauf achten, immer einen Hundekotbeutel parat zu haben. In einigen Kommunen wird dies fortan kontrolliert und es können Bußgelder drohen, wenn Sie nicht ausreichend ausgestattet sind. In Bottrop beispielsweise müssen Hundebesitzer jetzt eine Strafe bezahlen, wenn sie keinen Kotbeutel dabeihaben: Es können 55 Euro fällig werden. Den Hundekot einfach liegen zu lassen, kann ebenfalls teuer werden. Je nach Kommune fallen die Bußgelder unterschiedlich hoch aus. In Berlin beispielsweise kann es bis zu 1.500 Euro kosten.

Fazit: Hunde im Büro sind nicht selbstverständlich

Hunde können das Arbeitsklima erheblich bereichern. Dennoch gibt es keinen automatischen Anspruch, den Hund mit ins Büro zu nehmen. Entscheidend ist die Zustimmung des Arbeitgebers sowie die Rücksichtnahme auf Kolleg*innen. Werden alle beteiligt und klare Regeln eingehalten, steht einem entspannten Büroalltag mit Hund nichts im Wege.

Quellen:

VCU news, Benefits of taking Fido to work may not be far “fetched” (abgerufen am 25.9.2025)
TÜV NORD, Der “Bürohund” am Arbeitsplatz (abgerufen am 25.9.2025)
WDR, Kotbeutel dabei? Kontrollen für Hundehalter in Bottrop (abgerufen am 7.10.2025)

Sonstiges
Lilly Keymel

Lilly Keymel

Steht kurz vor dem ersten juristischen Staatsexamen und hat schon zu Schulzeiten großen Gefallen am Recherchieren und Schreiben gefunden. In juristischen Themen ist sie zu Hause und ergänzt damit perfekt das Autor:innenteam von MEINRECHT.

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